BEISPIELE ZUR FRAGETECHNK

Sie werden zu Gesprächsbeginn über den Sinn, die Zielsetzung und die wesentlichen Inhalte des psychologischen Untersuchungsgesprächs informiert. Die Fragestellungen der Behörde sowie die dahinterstehenden Annahmen werden erläutert. Dabei wird auch auf die Bedeutung unrealistischer, widersprüchlicher Angaben für das Ergebnis der Begutachtung hingewiesen.

Sie haben dann Gelegenheit, sich zu Ihrer Vorgeschichte zu äußern, aber auch Ihre gegenwärtige Situation zu schildern und Vorsätze sowie Zukunftspläne darzustellen. Die Angaben werden während des Gesprächs schriftlich aufgezeichnet, soweit sie für die Beantwortung der Fragestellung/en bedeutsam sind. Um Missverständnisse zu vermeiden und Ergebnisse abzusichern, werden Rückfragen gestellt und Rückmeldungen über gutachterliche Schlussfolgerungen gegeben.
Am Ende des Gesprächs erfolgt eine individuelle Ergebnis- oder Sachstandsmitteilung und es werden Hinweise zur weiteren Vorgehensweise gegeben, soweit dies zu diesem Zeitpunkt der Befunderhebung möglich ist. Die Dauer des Untersuchungsgesprächs wird festgehalten.
Beachten Sie folgendes: Wenn Sie eine Frage beantworten, erzählen Sie auch immer etwas über sich.
Beispiel: Wenn Sie gefragt werden, seit wann Sie im Besitz eines Führerscheines sind, so wird nicht nur nach der Verkehrserfahrung gefragt, sondern am Antwortverhalten wird erkennbar, wie sehr Sie sich mit der jetzt abzuhandelnden Problematik befasst haben. Also bitte nicht zu lange überlegen!

Weitere Beispiele:
Wann sind Sie zum ersten Mal negativ im Straßenverkehr aufgefallen?
Hier sollten die Daten präsent sein, als Zeichen dafür, dass Sie sich mit der Problematik auseinandergesetzt haben. Damit bringen Sie auch zum Ausdruck, dass Sie Ihre Charakterschwächen deutlich erkannt haben.
Wie viele km haben Sie den letzten 12 Monaten vor dem Führerscheinentzug etwa zurückgelegt?
Auch hier wird nicht nur nach der Verkehrserfahrung gefragt, sondern am Antwortverhalten wird abgelesen, wie sehr Sie in die Problematik eingestiegen sind. Warum sonst wird im (negativen) Gutachten festgehalten: Nachvollziehbare Angaben zur Fahrleistung waren ihm nicht möglich”.
Achtung: Wer hier argumentiert, weil ich so viel fahre, ist die Chance, erwischt zu werden, auch viel größer als bei einem Sonntagsfahrer, hat wohl schon verloren. Es gilt der Grundsatz, wer viel fährt, gefährdet seine Mitmenschen auch mehr als der Sonntagsfahrer.
Wie viele Punkte haben Sie denn?
Hier ist eine genaue Antwort, wie aus der Pistole geschossen, vorteilhaft. Ich zeige damit, dass die konkreten Verkehrsdelikte und die Strafen für mich wichtig geworden sind.
Sind Sie verheiratet und haben Sie Kinder?
Ein stabiler Familienstand wird immer positiv bewertet. Anstatt einer Familie kann es auch die Freundin sein, wichtig ist eine feste Bindung – auch nach der Scheidung. Sie sollen keine Märchen erzählen, aber Sie können Ihre Geschichte so darstellen, dass ein Außenstehender Fortschritte in Richtung suchtfreies Leben erkennt: Meine Familie unterstützt mich, es gibt in unserem Haushalt keinen Alkohol mehr.